Am 29. November 2013 fand in der Volkshochschule Bad Homburg das Event zum Polittag „Jugend stark machen gegen Extremismus: „Sei kein Opfer!“ statt. Unter vielen Besuchern sind auch wir von der BHIS! Bad Homburger Infoshow der Einladung gefolgt. In einer stetig zunehmenden, plural multikulturell und multireligiös geprägten Gesellschaft wird die Forderung nach einem gleichberechtigtem Miteinander umso größer, je mehr sich die Mehrheitsgesellschaft diesem verschließt. Alleinig in Deutschland sind wir in den kommenden Jahren mit einem überproportionalen Ausländeranteil unserer Gesellschaft konfrontiert, welchem wir situationsgerecht begegnen müssen. Das Video steht unten in diesem Artikel zur Verfügung.
Jahr für Jahr siedeln mehr Migranten und Migrantinnen nach Deutschland über. Die Umsiedlungsgründe sind genau so unterschiedlich, wie die individuellen Persönlichkeiten die dahinter stecken. Auf der Suche nach Arbeit, einem gesteigerten Wohlstand oder der Flucht vor Ausbeutung und Korruption fliehen viele Migranten und Migrantinnen nach Deutschland, auf der Suche nach einem besseren Leben. In Deutschland angekommen, stehen die Migranten und Migrantinnen vor einer ihnen ungewohnten Situation. Sie sind noch nicht gänzlich im der neuen Gesellschaft angekommen und fühlen sich fremd. Ihre Tradition bietet Ihnen den Anker, um gewohnte Strukturen in den Alltag mit einzubetten an denen Sie fest halten können. Das Fremde ist oft ungewohnt und es findet ein Weg zurück zur Traditionalisierung/Re-Ethnisierung statt. Es ist folglich nicht verwunderlich, dass sich viele Migranten und Migrantinnen in Randgruppen ansiedeln um unter ihres gleichen sein zu können.
Werfen wir einen Blick in die in Deutschland bereits langjährig bestehende Gesellschaft, so werden wir gem. dem erweiterten Migrationsbegriff kaum noch jemanden vorfinden, der nicht unter die Bezeichnung Migrant/Migrantin fällt. Unter einer sogenannten Binnenmigration versteht man z.B den Wechsel von einem in ein anderes Bundesland. So wird der Berliner, wenn dieser von Berlin nach Sachsen auswandert ebenfalls mit ihm teilweise neuen gesellschaftlichen Kulturen, Bräuchen und Dialekten konfrontiert denen er in einem Anpassungsprozess begegnet. Zwar ist diese Art der Migration mit Sicherheit nicht mit all den Wünschen und Problemen verbunden welche die meisten Migranten/Migrantinnen im Rahmen des Migrationsprozesses erfahren, kann jedoch zum einfacheren Bewusstmachen einer solchen Situation beitragen.
Damit Anpassung stattfinden kann, ist ein beidseitiger Prozess gefordert, in dem die hier zu lande sesshafte Bevölkerung aber auch gleichzeitig die migrierten Bevölkerungsschichten gemeinsam unbelastet auf einander zugehen. Was unterscheidet uns eigentlich vom Anderen? Meist ist es nur die Religion, welche uns Menschen untereinander differenziert. Um über das „Inter-“ sprechen zu und diskutieren zu können bedarf es zunächst der Kenntnis über das Eigene, das Fremde, uns selbst und Andere. Kennen Sie eigentlich ihre persönliche Religion oder ist Ihnen diese genau so befremdlich wie die der Ihnen fremd erscheinenden? Um auf einer vergleichbaren Basis Migranten und Migrantinnen zu begegnen, setzt dies also zunächst eine Begegnung mit sich selbst und der eigenen Religion und den damit verbundenen Traditionen voraus. Dieser Zusammenhang bedeutet nicht, Unterschiede und Differenzen zwischen mehreren Religionen zu bestimmen, sondern offen und unvoreingenommen auf das uns Fremde einzugehen. Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere eigene Religion, Deutung und Tradition aufgeben müssen, sondern vielmehr dazu im Stande sein sollten einen Lernprozess einzugehen, bei dem unser bestehendes Denkmuster durch äußere Einflüsse überdacht, fortgeschrieben, angepasst oder komplett verändert werden kann.
Unsere Gesellschaft befindet sich im Umschwung. Grund genug, dass sich Organisationen, Institutionen und Politik dem gemeinsamen Ziel verschrieben haben, einen reibungslosen Ablauf hin zum Wunschzustand der Inklusion zu ermöglichen. Im Rahmen dessen, fand am Freitag dem 29. November an der Volkshochschule Bad Homburg eine Veranstaltung mit dem Titel „Jugend stark machen gegen Extremismus“ im Rahmen eines Polittages statt, die sich zentral an Jugendliche aus BadHomburg und Umgebung richtete, sich aktiv gegen Rechtsextremismus einzusetzen. Neben zwei spannenden Vorträgen namhafter Theologen und Politologen rundete die Präsenz der jeweiligen Jugendpolitik-Organisationen ein Politrap und Live-Bands den ereignisreichen Tag ab.
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